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Die Gemeinschaft wurde 1923 gegründet und von vielen Mitgliedern  uneigennützig weiterentwickelt. In Deutschland gibt es zur Zeit 1200 Sterbekassen.

Der Fortbestand als starke eigenständige Gemeinschaft mit optimaler Leistung war jedoch nur möglich, weil es gelang die Beitragshöhe und den Mitgliedsbestand auf dem heutigen Stand zu halten.

Liebe Mitglieder empfehlen Sie dem Ehepartner, Kindern, Familienangehörigen und Bekannten den Eintritt in unsere Gemeinschaft.


1923: Gründung der "Hilfe am Grabe" Werste


"Nach dem1. Weltkrieg und der großen Inflation herrschte in allen Teilen unseres Landes große Not auf allen Gebieten. Bei Sterbefällen war es fast unmöglich den Toten zu beerdigen, da namentlich bei der ärmeren Bevölkerung kein Brett oder Nagel zu bekommen war. Zum Teil kam es sogar vor, dass ärmere Leute den Toten in einem Tuch oder ähnlichem in die Gruft senkten. In dieser Zeit wurde in vielen Orten zur Selbsthilfe geschritten und es entstanden die Notgemeinschaften, welche sich bis auf den heutigen Tag zum Teil erhalten haben. So setzten sich auch in unserer Gemeinde Individualisten zusammen und gründeten im Mai 1923 unsere Gemeinschaft. Der Vorstand setzte sich aus Handwerkern, Arbeitern und Beamten zusammen und bestand aus 9 Personen. Vertrauensleute gingen von Haus zu Haus, und es waren ca. 900 Personen, die mitmachten. Dann wurde die Gemeinde in 12 Blocks eingeteilt, und jeder Block bekam einen Unterkassierer, dieser unterstand dem Vorstand, aber in eigener Regie. Das Eintrittsgeld betrug 3 MarK, bei einem Jahresbeitrag von 1 Mark. Die Leistungen betrugen die vollständige Bestattung. Bei den ersten Fällen waren knapp 1 Mark gezahlt, und dennoch wurden die Kosten voll übernommen.

1924 gingen wir dazu über und kauften in den Forsten bei Rinteln Holz, haben es dann mit Pferdefuhrwerk bei strömendem Regen aufgeladen und nach Wulferdingsen und Hahne zum Schneiden gebracht. Des Nachts haben wir dabei gewacht, wegen der Angst vor Diebstahl. Wieder aufgeladen, nach Werste gefahren, ordnungsmäßig gestapelt und auch bewacht. Die Fertigung der Särge wurde zwei hiesigen Tischlern gegen vorher festgelegtes Arbeitsentgelt übertragen. Eberhard im Süden und Kröger im Norden. Das Holz wurde ihnen in Gegenwart von zwei dazu bestimmten Fachleuten (auch Tischler) zugemessen, und wir sind gut dabei gefahren."

Aufzeichnungen von Heinrich Kreye (Vorsitzender 1951-1971)


Bilanz zur Zeit der Reichsmark

1925: Kauf eines eigenen Transportgefährts.

"Während wir bis dahin fremde Leichenwagen hatten (Habbe, Eidinghausen), kamen wir vom Vorstand überein, einen eigenen Wagen zu kaufen. Wir holten Offerten ein und entschlossen und für Bünde. Im September 1925 haben wir dann denselben mit vier Personen vom Vorstand abgeholt. Der Bauer Karl Drinkut hat denselben dann mit uns von Bünde abgeholt und auch als erster 7 - 8 Jahre treu und redlich gegen ein vorher festgelegtes Entgelt gefahren. Der Preis war 3445 Mark. Darin waren enthalten der komplette Wagen, ein Kandelaber, 2 große Pferdedecken und 2 Pferdegeschirre. Nach Drinkut wurde dann der Wagenfahrer wegen widriger Umstände noch 3 x gewechselt (Kollmeier, Petersen und Aug. Backs). Bis wir 1954 oder 1955 gezwungen waren, wegen Pferdemangel und Unterstellschwierigkeiten, auf Bahnhof Gohfeld nach Rheine gegen einen geringen Preis zu verladen.

Am 29. März 1930 haben wir dann unsere erste Satzung ausgearbeitet und drucken lassen. Der Verw. Angestellte Heinrich Backs legte auch mit viel Mühe und Kleinarbeit die erste Kartei an. Die Entwicklung der Notgemeinschaft machte von Jahr zu Jahr gute Fortschritte bis zum Inflationsjahr 1948, wo wir auch um ca. 14000 Mark ärmer wurden und später mit "Ach und Krach" nur 600 Mark Ausgleichsforderung erhielten. Aber Dank der Rührigkeit des Vorstandes und des Individualismus der Unterkassierer ist heute der Tag schon vorauszusehen, wo unser Guthaben die 200000 Mark - Grenze erreicht haben wird, und wir sind wohl heute wieder eine der bestfundierten Kassen dieser Branche, und das obwohl seit einigen Jahren auch unter Regierungsaufsicht, sich auch wohl zu behaupten weiß."

Aufzeichnungen von Heinrich Kreye

1946: Gründer Wilhelm Poggemeier tritt nach 23 Jahren als Vorstand zurück.

Nach dem Kriege 1945 war die Holzbeschaffung wieder sehr schwierig. Mit Hilfe des Gemeinderates (Friedrich Beinke und Wilhelm Jeschny) war es gelungen Rundholz zu beschaffen. Dieses Holz wurde mit Hilfe von zwei Gemeindearbeitern, im Auftrag des Bürgermeisters, bei der Neudeutschen Möbelfabrik gelagert. 1948 war die Holzbeschaffung noch schwieriger geworden, es wurden die Mitglieder um Mithilfe gebeten. Als Kompensationsware wurde um 1 Punkt von jeder Raucherkarte gebeten.

1948: DM-Eröffnungsbilanz (von 7044,92 RM Guthaben bei Banken auf 457,92 DM)

1951: Heinrich Backs gibt den Vorsitz nach 5 Jahren ab. Ehrenvorsitz für Wilhelm Poggemeier. 

Wilhelm Poggermeier und Heinrich Kreye

Bilanz 1950

1954: Umstellung des Beitrags- und Leistungssystem mit neuer Satzung.

Eine Zuschrift der Kreisverwaltung Minden vom 13.01.1954 machte deutlich, dass gem. § 5 des Versicherungsaufsichtsgesezes sämtliche Versicherungsunternehmen einer Aufsichtspflicht unterliegen. Den Selbsthilfegruppen wurde in diesem Schreiben unmissverständlich die ihnen gebührende Bedeutung zwar zuerkannt, aber gleichzeitig wurde die Umstellung auf einwandfreies Beitrags- und Leistungssystem nach einer Mustersatzung verlangt.

1956: Zulassungsurkunde als "Kleiner Versicherungsverein". Ende der Sachleistungen im Sterbefall.



Auszug aus der Satzung vom 10.05.1960:

Im Todesfall freie Bestattung für Personen über 6 Jahre: Lieferung eines Sargs mit Innenausstattung. Kosten der Friedhofskapelle mit Friedhofsgärtner. Übersteigen die Kosten der Bestattung 242,00 DM, so wird die Ausführung der Bestattung übernommen, wenn der Mehrbetrag im, Voraus an die Kasse entrichtet wird.

Anzeiger und Tageblatt 18.02.1970: " ......  Breiten Raum nahm die Aussprache über ein Schreiben der Ordnungsabteilung der Kreisverwaltung Minden ein, mit dem die Gemeinschaft erneut zur Erstellung einer versicherungsmathematischen Bilanz aufgefordert wurde. ... " 

1971: Vorsitzender Heinrich Kreye tritt nach 20 Jahren zurück. Wahl zum Ehrenvorsitzenden der Gemeinschaft.

Beschluss vom 28.02.1971 in der Gaststätte Ziegenstall: Sterbegeld für Mitglieder der Jahrgänge 1939 und älter in Höhe von 400,00 DM, für Mitglieder der Jahrgänge 1940 und jünger in Höhe von 450,00 DM.

Das erste Rundschreiben an alle Mitglieder wurde im Mai 1971 erstellt. Nach Beschluss des Vorstandes soll alle 5 Jahre nach dem mathematischen Gutachten das Rundschreiben erstellt und den Mitgliedern die Entwicklung der Gemeinschaft mitgeteilt werden.

14.01.1973:  Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Hilfe am Grabe wurde auf der Jahreshauptversammlung ein Rückblick auf die Geschichte der Gemeinschaft gegeben. Für alle Haushaltungen der Gemeinde und deren auswärtigen Mitglieder wurde eine Festschrift erstellt.


Mitglied Eduard Traeder fertigt nach Motiven von Mitglied Superintendent Niederbremer in 1-jähriger Arbeit einen Kerzenleuchter für die Werster Friedhofskapelle. In einer kleinen Feierstunde wurde der Leuchter vom Vorsitzenden Paul Huneke an Bürgermeister Fürste übergeben.


Foto: Dieter Obermeyer

NW 29.03.1973 Leuchter für Kapelle im Werste.  Er symbolisiert durch Farbe und Gestalt die Einigkeit der Menschen aller Rassen. In Anwesenheit des Vorsitzenden des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen, Wilhelm Köster, Carl Ulrich Meyer und Superintendent Niederbremer fand das Geschenk seinen Platz in der Werster Kapelle.

1997: Vorsitzender Paul Huneke tritt nach 26 Jahren zurück. Wahl zum Ehrenvorsitzenden der Gemeinschaft.

Rücktritt des Vorsitzenden Paul Huneke und des Kassierers Wilhelm Siekmann nach langjähriger verdienstvoller Tätigkeit für die Gemeinschaft.

2000: Neue Satzung. Ende der Familienversicherung.

2002: Umstellung auf den Euro (Rundung der Beiträge und Leistungen auf volle EURO).

2004: Genehmigung von Mehrfachversicherungen (max. 3 Versicherungern je Mitglied) und Aufnahme bis zum 55. Lebensjahr.

Aus einem Schreiben der Bezirksregierung Detmold vom 20.02.2004....Ihnen ist sicherlich bekannt, dass die gesetzlichen Krankenkassen ab dem Jahr 2004 kein Sterbegeld mehr zahlen. Große Versicherungen nutzen diesen Umstand und werben massiv mit angeblich verlockenden Angeboten insbesondere für lebensältere Personen. ..... Es liegt durchaus im Interesse des Landes NRW, die VVaG zu stärken und dem Mitgliederrückrang entgegen zu wirken. ....... Anliegend füge ich für Sie eine beispielhafte Übersicht der Angebote von größeren Versicherungsgesellschaften bei. Es ist eindeutig zu erkennen, dass in der Regel mehr an Beiträgen eingezahlt werden muss, als an Versicherungsleistung zugesichert wurde. Demgegenüber habe ich exemplarisch eine Sterbekasse meines Bezirks herausgegriffen und für die gleiche Sterbegeldsumme die Beitragsleistung errechnet. Sie können zweifelsfrei erkennen, dass die VVaG mit ihrem Leistungsangebot wesentlich günstiger abschneidet. ...... 

2007 Ab 1.1.2007 entfällt leider bei unseren Leistungen der Gewinnzuschlag in Höhe von 100,00 € je Sterbefall. Dies war das Ergebnis des versicherungsmathematischen Gutachtens vom 12.6.2006 durch Hartmut Karras (Versicherungsmathematiker). Grund sind gesunkene Zinserträge. Der Gewinnzuschlag darf erst bei einem Nettozins von 4,5 % / 3,5 % gezahlt werden.

2008 Dieter Fürste wird stellv. Vorsitzender für den verstorben Wolfgang Traeder.

2015 Neue Satzung nach Vorgabe der Bezirksregierung Detmold. Senkung des Sterbegeldes und Erhöhung der Eintrittsgelder nach vorgezogenem Gutachten im Jahre 2014 (Versicherungsmathematiker Karras, Hamm). 

Entwicklung der Jahresbeiträge:

1949 - 1954: 3,00 DM (1,53 €)

1955:            4,00 DM (2,04 EUR)  

1956 - 1961: 6,00 DM (3,07 €)

1962 - 1976: 8,00 DM (4,09 €)

1977 - 2001: 10,00 DM (5,11 €) bei Eintritt vor 1997 oder 15,00 DM (7,67 €) bei Eintritt ab 1997

 ab 2002:        6,00 € bei Eintritt vor 1997 oder 9,00 € bei Eintritt ab 1997).



ab 1956:       114 €

     1960:      124 €

     1962:      179 €

     1971:      205 € *) 230 € **)

     1976:      230 € *) 256 € **)

     1977:      281 € *) 307 € **)

     1981:      358 € *) 383 € **)

     1986:      429 € *) 460 € **)

     1991:      509 € *) 545 € **)

     1996:      614 € *) 654 € **)

     2001:      760 € *) 810 € **) 

     2007:      660 EUR *) 710 EUR **)
 
     2015:      490 EUR *) 525 EUR **)


                          *) Geburtsdatum bis 1939     

                        **) Geburtsdatum ab 1940

- max. 3 Versicherungen je Mitglied (Mehrfachversicherung) möglich.

     

 
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